ZEN und die Kunst KEINEN Kieselstein zu malen.
Ammersee Strand, schöner Kieselstein |
will ihn malen, kann es schwierig sein? |
Vor langer Zeit |
unter dem Meer |
von hier nicht weit |
Planktion, nicht schwer |
Leben - vergehn. |
Afrika drückt. |
Die Alpen entstehn |
dem Meer entrückt. |
Es wird so kalt |
die Gletscher schieben. |
Ein See schon bald |
ist übrig geblieben. |
Vom Kieswerk mit |
dem L - K - W |
fährt ihn Hr. Schmidt |
zum Strand vom See. |
Verdient sein Geld |
und gibt es aus |
Lebt nicht im Zelt |
hat eignes Haus. |
Hat Kinder, drei und fünf, |
Frau will: Reisen, |
Schuh, Rock und Strümpf, |
Bügeleisen. |
Badegäste |
am Strande aalen |
viele Feste - |
Kieselstein malen? |
Ist zu schwer |
Bild ist leer. |
Hintergrund:
Gemalt hatte ich schon vorher. Mit den neuen Erkenntnissen von ZEN versuchte ich eines Sommers am Ammersee ein besonderes Bild zu malen. Ich saß mich mit dem Zeichenblock an den Strand und suchte nach einem Motiv. Da kam mir der ZEN Spruch in den Sinn: "Alles ist eins." Ich musste also nichts besonderes auswählen, sondern was ganz einfaches, z. B. einen Kieselstein, von denen tausende herumlagen. Als ich jedoch einen auswählte, um ihn zu malen, kam mir plötzlich seine ganze Vorgeschichte in den Sinn: Vom Entstehen der Alpen, über die Eiszeit bis zum Kiesfahrer der seine Kinder versorgt, und noch vieles mehr. Das alles zu malen wäre unmöglich. Daher blieb der Block "leer" im wahrsten Sinne des Wortes. BTW: Die Leere ist auch ein wichtiger Begriff im ZEN. Damit ist aber weniger die Leere der deutschen Übersetzung gemeint, sondern im wesentlichen eher die Tatsache, dass jedes Ding aus vielen anderen besteht und mit vielen anderen in Beziehung steht. Das kann auch durch "Alles ist Eins" ausgedrückt werden.